Im Verlaufe des dritten Viertels des 18. Jahrhunderts schufen die Modelleure der Holitscher Manufaktur ein bereits ganz im Geist des Rokoko gehaltenes umfangreiches Repertoire an Figurenplastiken, von denen manche Geschirrbestandteile waren oder als funktionelle Gegenstände dienten. Dabei ließen sich die Modelleure von zeitgenössischen französischen Fayencen und von Porzellan inspirieren. Die Plastik von Triton, ursprünglich als Paar konzipiert, hatte eine Meissener Plastik des bekannten Bildhauers Johann Joachim Kaendler zum Vorbild. Ein Vergleich zwischen Porzellan- und Fayenceplastik zeigt die qualitativen Unterschiede dieser beiden Materialien auf. Die Figur wurde großzügig modelliert, besonders betont wurde der anatomische Aufbau des starken, s-förmig gewundenen Körpers. Die Modellierung der Fayenceplastik ist weicher, geraffter, eine bedeutende Rolle spielt das lebendige Kolorit und die energisch abgehandelte Servierschale mit asymmetrischen Rocailles von markanter Farbigkeit. (Kat. Meisterwerke des Kunstgewerbes, Brünn 1999, S. 52)